Einmal im Jahr treffen sich die Wandervögel zu einem mehrtägigen Ausflug. In diesem Jahr ging es mit 14 Teilnehmern nach Wernigerode. Der Anreisetag stand ganz unter dem Motto: Wernigerode entdecken. Zu Fuß ging es zum historischen Marktplatz (Rathaus und Wohltäterbrunnen), dann über die Reste der mittelalterlichen Stadtbegrenzung hin zum Schloß Werningerode. Da das Wetter mitspielte, konnte bei Sonnenschein und einem herrlichen Blick auf den Brocken, eine erste Stärkung mit heimischen Getränken erfolgen. Dieses war für die Einstimmung auf den nächsten Tag auch erforderlich, denn ganz ohne Vorinformationen sollte eine Betriebsbesichtigung der modernsten Brauerei Europas nicht erfolgen.
2. Tag
Mit dem Bus ging es zur Hasseröder Brauerei an den Stadtrand von Werningerode. Dort angekommen, lernten wir während der Besichtigung den gesamten Brauprozess kennen.
Von den
Rohstoffen bis zur Abfüllung und Verladung wurde alles verständlich erläutert. Was nützt aber die ganze Theorie? Entscheidend ist die Praxis und dieses sollte ausgiebig während der anschließenden
Verköstigung geprobt werden. Nicht nur die verschiedenen Biersorten, sondern auch eine deftige Schlachtplatte sorgten für eine ausgelassene Stimmung. Diese Brauereibesichtigung ist wirklich zu
empfehlen.
Der anschließende Spaziergang zurück in die Stadt entließ die Wandervögel in einen freien Nachmittag. Ob Sport, Sauna oder Wanderung, jeder konnte seinen Interessen
nachgehen und sich
so auf das Highlight der diesjährigen Wandertour vorbereiten. Die Brockenbesteigung.
3. Tag
Trotz schlechtester Vorhersagen strahlte die Sonne am nächsten Tag. Die Wanderstiefel geschnürt, das Lunchpaket verstaut, ging es voller Elan und guter Laune auf in Richtung Brocken. Zunächst gemütlich durch die Stadt entlang der Schmalspurbahn zum 1899 erbauten Wasserkraftwerk am Bahnhof "Steinerne Renne". Aus 160 Metern Höhe stürzt sich das Wasser herunter und treibt zwei Turbinen an, die jährlich 1 Million Kilowattstunden Strom erzeugen.
Von dort ging es am Quarzfelsen "Silberner Mann" und am Gedenkstein des Harzklubgründers Huch vorbei. Nach 3 steilen und steinigen Kilometern erreichten wir über die obere Brücke das Gasthaus "Steinerne Renne". Bei strahlendem Sonnenschein war es nun Zeit für eine kleine Verschnaufpause. Doch wie es in den Bergen so ist, schwenkte das Wetter um und es begann zu regnen. Von nun an wurden die Temperaturen von Höhenmeter zu Höhenmeter deutlich kühler.
Wir folgten der Markierung des Hauptwanderweges des Harzklubs (schwarzumrandete weiße Dreieck mit rotem Punkt und der Nummerierung 11E/11D) und kamen so am
ehemaligen Forsthaus
Hanneneckenbruch vorbei. Über die Holtemmenbrücke gelangen wir durch den Blumentopf in die sogenannte Hölle, ein sumpfiges Quellgebiet der Holtemme unterhalb des Renneckenberges. Am Toten Moor begann
ein steiler Aufstieg durch den Hochwald über den Renneckenberg hin zum Glashüttenweg. Über diesen ging es
zum Brockenbett und die Brockenchaussee hinauf zum Gipfel.
Nach insgesamt 18 Kilometern, 1000 Höhenmetern, 10 °C Temperaturunterschied und 5 Stunden erreichte die Gruppe das Tagesziel. Da die Bundesliga einen Abstieg zu Fuß
verhinderte, trat
ein Großteil der Wandervögel die Heimreise mit der Schmalspurbahn an. Versorgt mit Proviant fuhren wir 1,5 Stunden mit der Dampflock durch die Wälder zurück nach Wernigerode. Die "Ultras" nahmen den
Abstieg nach Schierke und gelangen dann mit dem Taxi ins Hotel.
Ein toller Wandertag und ein interessanter Ausflug klang dann im Brauhaus mit deftigem Essen und regionalen Getränken aus.